Leider suchte auch dieses Jahr ein Hochwasser, ausgelöst durch nie dagewesene Niederschlagsmengen in OÖ, unsere Gemeinde heim. Zum Glück ist unsere Gemeinde durch viele Maßnahmen der letzten Jahre auf dieses Ereignis vorbereitet und Schwertberg kam knapp mit einem blauen Auge davon. Im folgenden Bericht fassen wir sechs Tage Ausnahmezustand in unserer Gemeinde zusammen.
Samstag
Aufgrund der eindringlichen schlechten Wetter- sowie Pegelstandsprognosen werden am Vormittag erste interne Vorbereitungen getroffen. Dazu zählt zum Beispiel der Aufbau des Krisenstabs sowie die Aufstockung von Lebensmitteln für die spätere Versorgung der Einsatzkräfte.
Am Nachmittag wurden erstmals die Einsatzkräfte alarmiert, es wurden gemeinsam mit den Feuerwehren Poneggen und Winden-Windegg ca. 1000 Sandsäcke für unsere Gemeinde gefüllt. Diese wurden an für diverse Objekte im Ortsgebiet ausgebracht, um diese vor einem Hochwasser, welches vom Pegelstand noch über einem 100-Jährigen liegt, zu schützen.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags erledigten wir zusätzlich mehrere kleine Pumparbeiten und wurden weiters zu einem Verkehrsunfall ins Josefstal gerufen.
Am späten Samstagabend alarmierte uns der Krisenstab des Bezirkes Perg. Gemeinsam mit den Feuerwehren Blindendorf, Obenberg, Lungitz, Poneggen und Winden-Windegg fuhren wir zum Bauhof Schwertberg. Dort wurden in kurzer Zeit über 90 Tonnen Sand in Säcke abgefüllt und zum Transport in andere betroffene Orte vorbereitet. Dies half im späteren Verlauf der Nacht primär unserer Bezirkshauptstadt Perg vor einer Überflutung des Stadtkerns durch die Naarn.
Danke an alle Helfer für diese schweißtreibende Leistung, besonders dem Team Bauhof Schwertberg und den zusätzlichen Helfern aus der Zivilbevölkerung.
Sonntag
Angespannt verfolgten wir den Pegelstand der Aist, welcher bis 1 Uhr morgens anwuchs und mit 435cm Scheitelpunkt das Hochwasser 2016 noch übertraf. Neben den gewollten bzw. erwarteten Überflutungen in den dafür vorgesehenen Bereichen kam es zum Glück zu keinen weiteren Schäden.
Parallel zum Wasser hatten wir in dieser Nacht auch starke Sturmböen, welche gegen 2:30 Uhr morgens einen Baum am Güterweg nach Doppl umrissen. Dieser fiel genau über die dort querende Stromleitung und drückte diese bis zum Boden ohne sie abzureißen. Wir sperrten die Straße und verständigten den Netzbetreiber.
Die weitere Nacht sowie der Tag verliefen aufgrund des leicht sinkenden Pegels ruhig.
Montag
In der Nacht auf Montag stieg durch den wieder einsetzenden Regen der Pegel der Aist nochmals an. Zum Glück konnte das Wasser weiterhin gut Richtung Donau abfließen und der Pegel stieg nicht mehr auf den Maximalwert des vorigen Tages an.
Die Morgenstunden brachten dann wieder Entspannung, da der Wasserstand kontinuierlich sank und auch die Wetterprognose keine ergiebigen Niederschläge mehr meldeten. Dennoch gab es keine Pause für die Einsatzkräfte da wir mittags zu einem Brandmeldealarm nach Aisting gerufen wurden.
Dienstag bis Donnerstag
Nach rund 72h lösten wir die dauerhafte Bereitschaft sowie den Krisenstab im Feuerwehrhaus Schwertberg am Dienstag auf. Während dieser Zeit war rund um die Uhr die Zentrale besetzt sowie wurden regelmäßig Kontrollfahrten im Ortsgebiet unternommen.
Im weiteren Verlauf der Woche konnten wir uns auf den Abbau der vorsorglichen Schutzmaßnahmen sowie die Reinigung der Geräte und Straßen konzentrieren.
Dabei wurden wir zusätzlich am Mittwoch zu einer dringenden Türöffnung gerufen. Gewaltsam öffneten wir für das ÖRK eine Wohnungstür und halfen so einer verletzten Person im Inneren.
Abschließend wurden wir am Donnerstag zu einem schwimmenden Ölfass auf der Aist gerufen.